"Marschmusik was my first love." ist wohl eine der meistzitierten Aussagen von Westbam. Gut, warum auch nicht, das "bam bam bam" findet man darin auf jeden Fall auch. Doch nicht nur Marschmusik hat ihn als Kind antiautoritärer Hippie-Eltern fasziniert, auch Hörspiele. Nicht etwa wegen der Geschichten, sondern wegen der Geräuschcollagen. Was man darin erkennt, zieht sich durch seine gesamte Autobiografie: Weniger die Musik als solches, die Musik um ihrer selbst Willen war es, was seinen Werdegang bestimmt hat, was ihn gereizt hat, sondern vielmehr das, was man damit machen kann und was daraus resultiert.
Sein Buch "Die Macht der Nacht" erzählt von den Eckdaten seines Lebens, die Kindheit in Münster in der bildungsbürgerlichen Hippiefamilie, die Punkjugend, die ersten Plattenkäufe in Berlin sowie die ersten Gigs, Partys, Drogen, Freundschaften. Gleichzeitig aber erzählt es auch die Geschichte der elektronischen Musik: wie New Wave in den Clubs lief, die ersten Platten gemixt statt lediglich aneinandergereiht wurden, wie der House aus Chicago nach Deutschland schwappte...